Zuhause ohne Werbung: Pihole Adblocker DNS-Filter (36 & 37)





Alle Geräte zuhause werbefrei? Deine Privatsphäre schützen auch bei Smart-TV, Tablet … In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du das mit dem Raspberry Pihole DNS-Filter hinbekommst und so einen Adblocker für Dein ganzen Netzwerk schaffst.

Das Ziel ist eine Lösung, wie wir für alle Geräte in unserem Heimnetzwerk Werbung effektiv filtern können. Ich kann euch jetzt schon sagen: Ein Aufkleber am Briefkasten reicht da typischerweise nicht.







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Schon mal so viel vorneweg, das wird eine kleine Hardware-Bastelei. Also nicht nur reine Software Lösung oder ein alternativer Dienst, sondern wirklich eine kleine Hardware auf Basis eines Einplatinencomputers, eines Raspberry Pi’s. Das Ganze sind so Hardwarekosten von vielleicht 30 Euro, aber auch sehr einfach zu machen. Dauert euch vielleicht irgendwie 45 Minuten, vielleicht 1 Stunde, je nachdem wie viel oder wenig Erfahrung ihr da drin habt. Dann habt ihr da wirklich eine schöne Lösung.

Raspberry Pi Zero W als Adblocker DNS-Filter
Pi-Hole als Adblocker und DNS-Filter



Warum ein werbefreies Heimnetzwerk?

Warum wollen wir das eigentlich netzwerkweit machen für unser gesamtes Hausnetzwerk und wie gehen wir dabei vor?


Warum halte ich Werbung für böse?

Das ist ja eigentlich so DAS Thema der Datenwache. Ihr könnt euch da gerne noch mal Folge Nummer 6 anhören, da habe ich das natürlich im Detail auch schon mal beschrieben.

Es geht bei Werbung im Netz nicht da drum, ob ich Elektronik-Werbung oder Schuh-Werbung bekomme, sondern es geht um viel, viel mehr.


Werbung = Verfolger-Programme, die Daten sammeln

Das, was wir immer mit Werbung bezeichnen, sind ja wirkliche Tracker-Programme, Verfolger-Programme, die uns ausspionieren und auf Schritt und Tritt bei allem, was wir im Netz machen, beobachten.


Daten werden für Manipulation oder Bewertung misßbraucht

Und diese Informationen, was wir machen, werden gesammelt, um uns entweder zu manipulieren oder um uns zu bewerten.


Manipulation

Manipulation findet natürlich auf verschiedenen Ebenen statt.


Werbung

Zum einen natürlich auf Basis von Werbung, wo wir dann so zielgruppenpassende genaue angepasste Werbung bekommen, dass das schon keine Werbung mehr ist wie, wir sehen alle dieselbe Litfaßsäule sollen, sondern da geht es dann wirklich darum, dass ich ganz gezielt manipuliert werde, etwas zu kaufen.


Preise

Auf der anderen Seite können natürlich auch Preise davon abhängig sein, wie mein Einkaufsverhalten ist, wie sehr ich etwas mag, wie oft ich mir etwas angeschaut habe, wie locker mein Geld sitzt, wie viel Geld ich überhaupt habe.


Meinungsbildung

Und natürlich last but not least, Manipulation kann natürlich auch im Bereich Wahlen oder Meinungen ausgenutzt werden. Wenn ich Menschen ganz gezielt „Werbung“, in Anführungszeichen, Nachrichten zukommen lasse, in Abhängigkeit davon wie sie ticken, was für ein Charakter das ist, dann kann ich Menschen natürlich sehr effektiv beeinflussen.


Bewertung

Auf der anderen Seite kann ich Werbung oder die Daten, die durch Werbung, durch Tracker gewonnen werden, natürlich zur Manipulation benutzen, aber auch zur Bewertung.

Ob es zur Bewertung zum Beispiel meines Gesundheitszustands, wenn’s um Versicherungen geht, aber auch welche Karrieremöglichkeiten stehen mir offen im Job. Bin ich angepasst genug, habe ich das richtige Mindset für eine Firma, auch von der Gesundheit her vielleicht?

Aber auch meine Kreditwürdigkeit kann natürlich auf Basis meiner Daten bestimmt werden.

All solche Sachen sind ein Grund dafür zu verhindern, dass Daten über uns gesammelt werden.


Werbung blockieren heißt Manipulation und Bewertung verhindern

Wenn wir über Werbung reden, dann reden wir davon, Tracker-Programme, Verfolger-Programme zu deaktivieren.

Wir wollen das Internet benutzen können, ohne zu viele Spuren zu hinterlassen, die dann anschließend zur Manipulation oder zur Bewertung genutzt werden.

Wir wollen Tracker-Programme filtern, weil natürlich unsere Daten wirklich interessant sind, weil Konzerne damit Geld verdienen. Das wäre unter Umständen im Ausgleich gegen kostenlose Dienste ok, wenn wir transparent informiert würden und eine Wahl hätten. Werden wir aber nicht und haben wir oft nicht.


Eine Lösung, nicht nur für einzelne Geräte

Die Lösung, die wir uns jetzt heute angucken, ist über das uBlock Origin hinausgehend. uBlock Origin hatte ich ja zum Beispiel in Folge 19 schon mal im Detail vorgestellt und öfter erwähnt, ein Plugin für deine Browser, mit denen du sehr effizient diese Tracker-Programme und auch Werbung eliminieren kannst.


Pi-Hole Filterlisten
Pi-Hole Filterlisten

ublock origin läuft nicht auf allen Geräten

Aber uBlock Origin läuft halt nicht auf allen Geräten. Das kannst du auf deinem Browser, auf dem Laptop, auf einem Rechner installieren, aber zum Beispiel nicht auf deinem Smart-TV oder auf deinem Fire TV.

Wenn du bei den Programmen, die auf diesen Geräten laufen, auch die Werbung, die Tracker eliminieren möchtest, dann brauchen wir eine übergeordnete Lösung. Und um diese Lösung, die ich jetzt gleich skizzieren werde, zu verstehen, müssen wir uns zunächst mal anschauen, wie funktioniert denn überhaupt Übertragung von Daten im Netz?


Wie funktioniert Kommunikation im Netz?

Da ist es halt so, wenn du jetzt zum Beispiel in deinem Webbrowser eine Adresse eingibt wie zum Beispiel www.datenwache.de, dann kann dein Computer damit erstmal nichts anfangen.


Ein Domain-Name-Server ist das Adressverzeichnis

Dein Computer wird jetzt erstmal diesen Namen www.datenwache.de an einen Dienst schicken, an einen Domain Name Service, der ihm für diesen Namen die Internetadresse, die IP-Adresse zurückliefert.

Auf Basis dieser IP-Adresse kann dann überhaupt erst der Datenaustausch stattfinden.


Auch Verfolgerprogramme müssen ihre Heimatanschrift suchen

Wenn jetzt du zum Beispiel auf eine Nachrichtenseite gehst und auf dieser Nachrichtenseite sind Tracker eingebunden, dann müssen die auch irgendwoher nachgeladen werden.

Das heißt, auch die Namen dieser Tracker werden an diesen Domain Name Service geschickt und der antwortet an deinen Rechner mit einer IP-Adresse und dann wird entsprechend dieser Tracker nachgeladen, dann wird die Kommunikation zu diesem Tracker gestartet.


Auf dem Weg zum Domain-Name-Server Werbung filtern

Jetzt können wir uns vorstellen: Wenn wir diesen Domain Name Service, diesen Namensauflösedienst so modifizieren können, dass er erkennt, ist das eine gute oder eine böse Adresse, die da kommt, und eine böse Adresse wie zum Beispiel werbefirma.com wird dann ausgefiltert, blockiert, dann hätten wir eine wunderbare Möglichkeit zu verhindern, dass Werbung bei uns angezeigt wird.

Genau sowas werden wir in dieser und der nächsten Folge implementieren.

Wir werden also unseren DNS-Server im Heimnetzwerk, den jedes deiner Geräte mitgeteilt kriegt, einfach damit du surfen kannst, damit du Adressen auflösen kannst, damit du Namen eintippen kannst und eine Kommunikation stattfindet, diesen DNS-Service werden wir ergänzen durch einen eigenen, der genau das macht, was ich gerade erklärt habe.

Die Lösung dafür heisst PiHole und ist eine Software, die auf einem Mini-Computer, dem Raspberry Pi, läuft.


Der Pihole DNS-Filter als Adblocker

Der nimmt die Anfragen entgegen, alle Anfragen, filtert die bösen aus, blockiert die und reicht die guten weiter und lässt dich die guten ganz normal nutzen. Das heißt, der Ablauf ist im Normalfall halt so:

Dein Gerät öffnet eine Internetseite, will eine Internetseite nutzen auf Basis des Namens, der Name wird an diesen Domain Name Server geschickt, es kommt eine Internetadresse zurück und dann findet die Kommunikation erst statt.

Pi-Hole Filter Grafik
Gefilterte und nicht-gefilterte Zugriffe über die Zeit mit dem Pi-Hole

Wenn du diese Lösung implementierst, sieht es so aus:

  • Dein Rechner versucht den DNS-Server zu kontaktieren, um diesen Namen aufzulösen,
  • wird umgeleitet auf deine Zwischenlösung, weil du das in deiner FRITZ!Box, in deinem Router zum Beispiel so eingestellt hast,
  • die bösen Webseiten, die Tracker werden gefiltert und
  • die guten werden weitergereicht an diesen ganz normalen DNS-Dienst, der deinen Namen halt entsprechend in Adressen auflöst,
  • und dann kannst du ganz normal alles nutzen, aber die Werbung wird halt nicht angezeigt.

Du machst die Änderung einmal für alle Geräte in Deinem Heimnetz

Das Schicke daran ist halt, das machst du in deinem Netzwerk. Wenn du das in deiner FRITZ!Box machst, dann brauchst du das gar nicht auf jedem Gerät einzeln machen, sondern alle Geräte, die in deinem WLAN sind oder die in deinem LAN sind, die du auch mit Kabel angeschlossen hast, kriegen halt entsprechend diesen modifizierten Domain Name Server genannt und werden dann automatisch dahin umgeleitet und alle Anfragen laufen dann darüber.


Vom Smart-TV bis zum Internet-Kühlschrank, alles wird werbefrei

Damit funktioniert das bei deinem Smart TV, damit funktioniert das bei einem Internetradio, das du vielleicht zu Hause stehen hast, damit funktioniert das bei deinem Fire TV, das du zu Hause stehen hast.

Alle Geräte in deinem Netzwerk gehen halt da drüber und du filterst darüber Werbung raus.


Die Lösung: Ein Mini-Computer mit dem Pihole DNS-Filter als Adblocker

Die Lösung ist eine kleine Elektronik, ein Einplatinencomputers namensRaspberry Pi.

Du musst nicht löten

Das ist eine kleine Bastelei, aber das ist absolut machbar. Wenn du ein bisschen Lust auf sowas hast, dann kriegt man das hin, dafür brauchst du definitiv nicht mit dem Lötkolben in der Hand aufgewachsen zu sein.

Wenn dich das Ganze aber inhaltlich interessiert und du dich vielleicht schon mal darauf vorbereiten möchtest, ein Kumpel von mir, der Axel, hat einen Online-Kurs erstellt unter raspi-config.de, und erklärt da für wirklich kleines Geld, wie man mit diesem Raspi umgeht. 
Du kriegst da wirklich alle Schritte in Videoformat angezeigt, unter anderem auch diese Installation dieses Pi-Hole, was ich hier erkläre. 
Wie immer kriege ich da natürlich kein Geld für, sondern das ist einfach eine schöne Lösung, aber die Informationen findet ihr natürlich auch an anderer Stelle frei im Netz. Es ist halt immer die Frage: Wollt ihr mehr suchen und es selber rausarbeiten oder wollt ihr es präsentiert kriegen? Dann ist dieser Kurs vielleicht ganz nett. 

Die Idee ist also:

Du hast am Ende ein kleines Kästchen, das ist ungefähr mit Gehäuse so groß wie zwei Kaugummi Schachteln, nur zwei Kaugummi-Pakete.

Das Kästchen

  • hängt irgendwo bei dir im Netzwerk, ist im WLAN eingebunden,
  • wird über USB mit Strom versorgt,

und nach einer kleinen Änderung in deinem Router, zum Beispiel in deiner FRITZ!Box, greift jedes Gerät in deinem Netzwerk immer anstatt direkt im Internet diese Domain Name Services anzufragen erst auf das Kästchen zu. Die bösen Werbetracker werden rausgefiltert, die guten Anfragen gehen weiter und du kannst ganz normal surfen, kannst deine Dienste normal anwenden, aber die Tracker werden halt entsprechend blockiert.


Was Du brauchst:

Was du dafür jetzt brauchst, ist im Prinzip nur ein bisschen Hardware und eine Änderung in deiner FRITZ!Box.


Hardware

Für die Hardware brauchst du ein kleinen Einplatinencomputer und da reicht tatsächlich die kleinste Version dieses Raspberry Pi, und zwar der Raspberry Pi Zero mit WLAN.

Den gibt es für ca. 10 Euro.

Raspberry Pi Zero W als Adblocker DNS-Filter
Raspberry Pi Zero W als Adblocker und DNS-Filter


Dann brauchst du noch eine Speicherkarte, da läuft das Betriebssystem und den DNS-Blocker drauf.

Und wenn du willst, ein Gehäuse.

In Summe bist Du damit dann vielleicht bei 30 Euro, mehr musst du dafür aber typischerweise gar nicht ausgeben.


Das Vorgehen:

Die Schritte sind dann eigentlich ganz einfach. Schau Dir das entweder in Axels Videokurs an oder z.B. bei Maclife oder bei Heise.


Kopiere das Betriebssystem auf die Speicherkarte

Du nimmst diese Speicherkarte und ziehst mit einem Programm, mit einem Tool, das Betriebssystem auf diese Speicherkarte für diesen kleinen Einplatinencomputer. Das machst du an deinem Rechner, am Mac oder am Windows-Rechner, am Linux-Rechner, kopierst das Ganze da drauf.


Trage Deine WLAN-Daten ein

und editierst noch eine Datei, damit dieses Gerät direkt in deinem WLAN ist.


Stecke die Speicherkarte in der Raspberry Pi

Dann steckst du die Karte in diesen kleinen Computer rein.


Versorge den Raspberry Pi mit Strom

Verbindes den mit einem USB-Kabel an z.B. Deiner Fritzbox oder irgendeinem USB-Netzteil, damit der Strom hat, zählt bis 10, dann hat er gebootet.


Verbinde Dich mit Deinem Raspberry Pi

Dann kannst du dich darauf einloggen.


Installiere das Programm Pi-Hole

und kannst dieses Programm installieren, dieses Pi-Hole, so heißt das Programm. Für Raspberry Pi, das ist der Computer und Hole halt für Loch, weil das diese DNS-Senke ist, dieses DNS-Loch, wo die ganzen Werbetracker halt drin verschwinden.


Ändere die DNS-Einstellungen in Deinem Router

Wenn du das gemacht hast, brauchst du noch eine Änderung in deinem Router: Lass alle Geräte in deinem Netzwerk in Zukunft nicht mehr diese DNS-Server benutzen, diese Namens-Server, die standardmäßig vorgegeben werden, sondern dass sie den neuen Zwischenschritt benutzen, dein kleines Kästchen, das da gemütlich vor sich hin leuchtet, und dann halt entsprechend die Werbe-Netzwerke rausfiltern. Das klingt jetzt relativ einfach und in der Tat, das ist auch wirklich einfach.


Dein Zuhause wird vor Werbung geschützt

Der Vorteil jetzt:

Aller Traffic, der bei euch durch das Netz geht, jede Netzwerk-Anfrage von allen Geräten bei euch im WLAN oder im LAN wird halt darüber gefiltert. Ob es euer Fernseher ist, ob es Playstation ist, ob es der Mac ist, ob es das MacBook ist, das iPad, das iPhone, sucht euch irgendwas aus, alles geht da drüber und wird gefiltert.


Wenn mal was nicht klappt

Der Nachteil ist, alles geht da drüber und wird gefiltert. Weil es kann durchaus jetzt passieren, dass ihr mal zum Beispiel in einer Werbe-E-Mail eine Sache öffnen wollt, einen Link öffnen wollt und dann feststellt, das funktioniert jetzt halt nicht.

Das ist jetzt kein Beinbruch, das könnt ihr dann relativ schnell, entweder könnt ihr den Pi-Hole für eine vorgegebene Zeit kurz deaktivieren, damit ihr das ganz normal benutzen könnt, ihr könnt auch einzelne Dienste freischalten.


Manchmal ist das ein guter Hinweis

Aber das Gute ist, ihr werdet darauf aufmerksam gemacht.

Denn das Coole ist doch wirklich, ihr kriegt eine Werbe-E-Mail, jemand will euch was verkaufen, ihr klickt drauf, weil ihr demjenigen vielleicht sogar euer Geld geben wollt, und dann werdet ihr erstmal aufgefordert so einen kleinen Daten-Seelen-Striptease zu machen, um überhaupt dem das Geld überweisen zu können.

Jetzt kann man natürlich immer noch hinterher entschließen sich dazu, dass man sagt: Dann mache ich das halt trotzdem. Das ist ja auch alles legitim. Genauso gut kann man aber auch mit den Füßen abstimmen und sagen: Es gibt doch sowieso keine einmaligen Angebote im Netz, wenn die mein Geld nicht wollen, dann gehe ich halt zu jemandem, der seriös mit meinen Daten umgeht.

Wenn ihr nett seid, dann könnt ihr demjenigen ja sogar noch eine Mail schreiben: Ich hätte ja bei dir gekauft, aber so einen Scheiß mache ich halt nicht mit. Oder ihr geht halt einfach irgendwo anders hin. Aber zumindest mit den Füßen abstimmen und nicht einfach alles mit euch machen lassen, nur weil irgendjemand der Meinung ist, er müsste da jeden einzelnen seiner Schritte monitoren. Wenn dich zum Beispiel interessiert, wie das mit diesem E-Mail-Tracking funktioniert, das habe ich ja in

im Detail beschrieben, auch was du dagegen tun kannst, aber manchmal gibt es nur die Entscheidung, entweder du lässt sich darauf ein oder nicht.

Die Entscheidung musst du halt für dich treffen. Aber da kann dir so ein Raspberry Pi mit dieser Software Pi-Hole helfen, weil er das halt einfach vor Augen führt.

Das ist im Prinzip genauso wie diese Entscheidung, wenn du auf eine Webseite zum Beispiel von diesen Boulevard-, in Anführungszeichen, „Nachrichten“-Magazinen gehst und die dir als erstes mal sagen: Du sollst deinen Adblocker ausschalten, weil sonst würde sich der ganze Mist, den die da machen, ja nicht lohnen. Und um ihre glorreichen Schlagzeilen zu lesen, müsstest du jetzt unbedingt einen Adblocker machen, sonst können sie dich leider nicht weiterkommen lassen. Dann kannst du den natürlich deaktivieren, du kannst aber auch sagen, blast mir einen Schuh auf und behaltet euren Mist, und gehst woanders hin.

Ich finde das immer großartig, wenn ich beim Surfen durchs Netz auf Seiten stoße, die mich darauf stoßen, dass sie mir gerade irgendwie meine Privatsphäre rauben wollen und an meinen Daten interessiert sind, indem sie mir noch so ein dickes, fettes Popup da irgendwie hinzaubern und sagen: Hey, schalte doch deinen Adblocker ab. Und ich denke mir: Hm, lasst mich kurz überlegen. Nö, mache ich natürlich nicht. In seltenen Fällen, klar, wenn es die Information jetzt gerade wirklich wert ist, kann man das machen. Meistens finde ich das aber total super, dass ich darauf gestoßen wurde und mache es dann halt entsprechend nicht und meistens sogar mehr aus Absicht dann nicht.


Magst Du Statistiken?

Pi-Hole auf dem Raspberry Pi als DNS Filter und Adblocker Statistik
Statistike Pi-Hole

Du siehst aber vor allen Dingen, was deine Geräte im Netzwerk machen. Das ist halt wirklich spannend. Dann kannst du dir mal anschauen, was macht dein Fernseher eigentlich nachts? Auf einmal siehst du: Der funkt nachts da lustig irgendwie rum. Jedes Mal, wenn du ihn einschaltest, kontaktiert der irgendwie zig Dienste. Manche werden direkt automatisch blockiert, manche nicht. Das sind sehr, sehr spannende Erkenntnisse, kannst du dir mal anschauen.


Sei fair und anständig!

Was du dir dann aber auch anschauen kannst, ist, was alle anderen Geräte bei dir im Netzwerk an Webseiten öffnen. Ich glaube ja eigentlich, dass ich das bei euch, den Hörern der Datenwache, nicht explizit erwähnen muss, aber das ist natürlich für die Privatsphäre der Leute, die dein Netzwerk mitbenutzen, nicht besonders toll. Also du solltest auf jeden Fall darauf hinweisen, wenn du sowas machst. Seien es Kinder, seien Ehepartner, Freund, Freundin, Besucher, dass du da gerade wirklich jede einzelne Seite, die jemand mit seinem Handy aufruft, monitoren kannst, also zumindest welche Seite, nicht den Inhalt. Das gebietet einfach der Anstand. Und man kann diesen Raspberry Pi, das Pi-Hole, dann auch in den Anonymitäts- oder anonymisierten Modus schalten, Anonymitätsmodus, naja vielleicht, dass dann also die Logfiles deutlich reduziert bis fast nicht mehr existent sind. Das solltest du nach einer gewissen Zeit auch machen, am Anfang klar, erstmal gucken, was alles passiert, ist auch spannend, aber produziere da nicht Berge von Daten, die einfach nur das Potenzial haben, deine und jedermanns Privatsphäre zu gefährden, sondern Prinzip Datensparsamkeit auch da, schalte die Logfiles dann irgendwann aus, das ist in der Benutzeroberfläche von dem Ding ganz einfach gemacht.


Tipps

Als Tipps für mehr Privatsphäre in eurem Heimnetz, zwei Sachen, ein bisschen auch als Vorbereitung auf die nächste Folge.

  • Installiere ublock origin

Falls ihr uBlock Origin noch nicht installiert habt, macht es auf jeden Fall. Das ist eine gute Ergänzung. Hier geht es nicht um entweder das eine oder das andere, sondern auf Geräten, auf euerm Laptop, auf euerm Desktop-PC, wo ihr uBlock Origin im Browser installieren könnt, da solltet ihr es auf jeden Fall installieren. Die beiden Lösungen ergänzen sich prima, das solltet ihr machen. Die funktionieren halt auch auf unterschiedlichen Datenbasen, unterschiedlichen Mechanismen. Das ist eine gute Sache.

  • Ein VPN mit Deiner Fritzbox filtert Werbung auch mobil

Auf der anderen Seite hatte ich ja in Folge 17 schon mal über VPNs gesprochen, also virtuelle private Netzwerke, die ihr nutzen könnt, um zum Beispiel in WLANs eure Daten zu verschlüsseln. Da hatte ich auch angesprochen, dass eure FRITZ!Box zum Beispiel oder euer WLAN-Router die Möglichkeit bietet, so eine VPN-Verbindung euch zur Verfügung zu stellen und ihr gar keine kaufen müsst irgendwo.

Wenn ihr das noch nicht gemacht habt, denkt mal drüber nach, ob ihr das nicht für eure Mobiltelefone einrichten wollt oder für eure Mobilgeräte.

Denn im Zusammenhang mit der Lösung, die wir hier aufbauen, ergibt sich daraus eine echt schöne Möglichkeit, um auch unterwegs Werbung zu filtern ohne jetzt über Ad-Blocker auf einem Gerät großartig nachzudenken, auf dem mobilen Gerät.

Denn das Coole ist jetzt wirklich: Wenn du zu Hause in deinem Netzwerk diesen Pi-Hole mit dem Raspberry Pi laufen hast und jetzt eine VPN-Verbindung von deinem Handy zu deinem Netzwerk zu Hause, zu deiner FRITZ!Box zum Beispiel, machst, dann wird auch der DNS-Server entsprechend verwendet. Das heißt, du surfst dann im Hotel lustig über deren WLAN über das VPN zu deinem Heimnetz nach Hause, benutzt den DNS-Server, Werbung beim Surfen wird auch auf deinem Handy rausgefiltert und von da aus surfst du ganz normal ins Netz. Tolle Sache, gefällt mir wirklich gut, kann ich nur empfehlen.

Wenn euch das vielleicht interessiert, schaut euch mal Folge 17 nochmal im Detail vielleicht die Shownotes an oder hört mal rein und überlegt, ob ihr das auf eurer FRITZ!Box installieren wollt.


Zusammenfassung

Mit einer kleiner Hardwarebastelei, auch geeignet für Ungeübte, können wir sehr gut Werbung auf allen Geräten im Heimnetz blockieren.

Der Raspberry Pi Zero W mit der Software Pi-Hole implementiert einen DSN-Filter und unterbindet so für Tracker und Verfolgerprogramme den Netzwerkzugriff. Damit haben wir damit einen guten Adblocker.




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