Der Tor-Browser – Wie Du mit Hilfe des Darknets privat surfst (21)


Willst Du mit mehr Privatsphäre und vielleicht manchmal sogar ganz anonym surfen?

Dann zeige ich Dir hier, wie Du das mit dem Tor-Browser erreichen kannst. Damit hast Du ein sehr effektives Werkzeug um anonym recherchieren und surfen zu können ohne Spuren zu hinterlassen.

Für maximale Privatsphäre sind wenige Anpassungen notwendig. Welche das sind zeige ich Dir hier.


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Willst Du mehr Privatsphäre? Nutze den Tor-Browser

Wie in der vorherigen Folge schon angesprochen, schauen wir uns jetzt an, wie man das Tor-Netzwerk mit Hilfe des Tor-Browsers so benutzt, dass wir unsere Privatsphäre maximal schützen.


Was ist der TOR-Browser

Der Tor-Browser ist ganz generell erst einmal ein angepasster Firefox Browser, um uns ins Tor Netz zu lassen. Zum anderen ist er aber auch auf maximale Privatsphäre konfiguriert.


Wie das Tor Netz funktioniert

Noch einmal ganz kurz:

Wir haben halt diese drei Schalen über die wir uns von unserem Gerät aus mit der Ziel-Webseite verbinden:

  • Der Eintrittsknoten, der Entry Guard.
  • Der mittlere Tor Server und
  • der Exit Node, der Austrittsknoten.

Und die Idee hinter dem Tor Netz ist, um die Anonymität sicher zu stellen, dass keiner dieser Server alles weiß, von Anfang bis Ende, sondern jeder kennt immer nur seinen Vorgänger und seinen Nachfolger. Und damit kann ich über das Tor-Netzwerk sowohl normale Webseiten im Internet erreichen als auch spezielle Hidden Services innerhalb des Tor-Netzwerkes, Seiten, die ganz besonders geschützt werden sollen, aus welchen Gründen auch immer.

Eine ausführlichere Erklärung findest Du in Folge 20.


Einstieg insTor-Netzwerk

Der Einstieg ins Tor-Netzwerk ist ganz einfach:

Ihr ladet euch das entsprechende Programm von der Tor-Webseite herunter, den Tor-Browser. Der Start dauert beim ersten Mal ein bisschen länger, weil er sich die Liste aller Tor Server herunterlädt und dann könnt ihr es ganz normal verwenden.


im normalen Gebrauch: fast kein Unterschied

Die Webseiten brauchen manchmal ein kleines bisschen länger. Ihr spürt das vielleicht im Vergleich zu einem normalen Firefox, weil halt dieser Umweg über das Tor-Netzwerk drin ist, aber da kann man ganz passabel mit arbeiten. Kein Problem. Ich benutze das wirklich regelmäßig.


Wie schützt der Tor-Browser Deine Privatsphäre?

Zum einen haben wir natürlich den Punkt dadurch, dass wir durch das Tor-Netzwerk gehen, sieht die Webseite, die wir besuchen, nicht mehr von welcher Internet-Adresse, von welcher IP wir kommen. Das ist ja grundsätzlich schon einmal gut.


Wie Du Dir jede Anonymität schnell ruinieren kannst

Das können wir natürlich ganz schnell wieder dadurch ruinieren, indem wir uns dann auf der Internetseite anmelden. Also quasi anonym zu Facebook gehen und mich dann bei Facebook anmelden, hilft vielleicht nicht unbedingt beim anonym sein.

Ganz generell gilt damit: Wenn wir den Tor-Browser verwenden, logge Dich nicht in irgendwelche Dienste ein.

Aber wenn ich jetzt auf eine Nachrichtenseite gehe, dann sieht der Betreiber der Nachrichtenseite halt nicht mehr, von welcher Internetadresse ich kam.


Erste Anpassung am TOR-Browser: Die Sicherheitseinstellungen

Das ist zumindest jetzt einmal so wie wir es hier verwenden wollen. Wenn wir uns irgendwo anmelden wollen, dann nehmen wir dafür einen Firefox-Browser so, wie wir ihn vor zwei Folgen konfiguriert haben, und nicht den Tor-Browser, dessen Ziel es ist, damit Privatsphären-konform im Netz zu surfen ohne Spuren zu hinterlassen. Wir starten also den Firefox, diesen angepassten für das Tor, den Tor-Browser und eine Einstellung machen wir zu Beginn: Wir ändern die Sicherheitseinstellung. Das ist diese kleine Zwiebelschale ganz oben links in der Menüleiste. Da ändert ihr die Sicherheitseinstellung auf „hoch“. Das hat den Vorteil, dass JavaScript ausgeschaltet wird.


Warum Du JavaScript deaktivieren solltest

Denn wie schon einmal erwähnt, JavaScript, das ist diese Programmiersprache, mit der diese Tracker geschrieben sind. Deaktivieren wir die, haben Tracker schon einmal eine deutlich geringere Chance.


manchmal hakt es ohne Javascript

Jetzt ist es halt manchmal so, dass mit deaktiviertem JavaScript Webseiten nicht funktionieren oder nur schlecht funktionieren. Also unter Umständen müsst ihr manchmal die Sicherheitseinstellungen wirklich temporär herunterdrehen oder ihr steigt halt auf den Firefox-Browser um. Tendenziell solltet ihr mit einem deaktivierten JavaScript, also hohen Sicherheitseinstellungen surfen, um wirklich das Maximum an Schutz zu haben.

Und jetzt könnte man meinen, das ist es ja schon.

Wir haben eine IP-Adresse anonymisiert durch das Tor-Netzwerk und JavaScript deaktiviert. Allerdings manchmal muss man JavaScript dann halt doch entsprechend teilweise zulassen und dann könnten uns die Tracker auf einer Nachrichtenseite ja ganz normal wieder identifizieren, denn wir gehen ja nur durch das TorNetzwerk mit unserem Browser auf die Nachrichtenseite. Die sieht uns ganz genauso wie sonst auch, bloß halt sie weiß nicht mehr, woher wir kommen wegen des Tor-Netzwerks.

Und jetzt wollen wir halt verhindern, dass diese Seite uns identifizieren kann. JavaScript deaktivieren durch die hohen Sicherheitseinstellungen ist eins, das andere ist aber, indem wir uns einfach in der Masse verstecken.

Und jetzt wird es halt interessant.


Willst Du in der Masse untertauchen?

Alle Leute, die das Tor-Netzwerk benutzen, benutzen ja einen Tor-Browser. Und es ist und der Tor-Browser erinnert einen da auch daran, schon so ein bisschen das ungeschriebene Gesetz:


Man soll seinen Tor-Browser so verwenden wie er startet, wenn man ihn öffnet

Ihr installiert keine Plugins.
Ihr habt immer die aktuellste Version.
Ihr ändert nicht die Fenstergröße, weil wir hatten ja einmal in einem Podcast, in einer Episode besprochen, dass auch die Fenstergröße, mit der euer Browser dargestellt wird, ein Kriterium ist, um euch wiederzuerkennen.
Wenn der Tor-Browser euch sagt, ihr sollt eure Sprache auf Englisch ändern, weil ihr sie zum Beispiel auf Deutsch eingestellt habt. Dann macht ihr auch das.

Ihr macht alles so, dass euer Browser so standardmäßig ist wie es halt sein kann.


Damit sehen zwei Millionen Browser am Tag gleich aus

Weil die anderen zwei Millionen Menschen, die das Tor-Netzwerk jeden Tag benutzen, die benutzen ihren Browser auch halt in der Standardkonfiguration.

Das heißt, ihr ändert nichts außer der Sicherheitseinstellung und dann können selbst die Tracker auf so einer Nachrichtenseite versuchen euch zu identifizieren, aber sie greifen dabei ja ins Leere. Sie sehen dann einen Tor-Browser mit einer anonymen IP-Adresse und alle anderen Tor-Browser kommen auch mit anonymen IP-Adressen und sehen genauso aus. Also hat das Tracking dann keine Chance.


Benutzt den TOR-Browser zum Surfen

Das heißt, die Idee und damit auch der Tipp ist: Benutzt den Tor-Browser zum Surfen! Ändert nichts an den Einstellungen!


Login nicht über TOR

Und wenn ihr tatsächlich in die Verlegenheit kommt, euch irgendwo anmelden zu wollen, dann geht ihr auf einen normalen Firefox, den ihr so konfiguriert habt wie in der vorletzten Folge beschrieben.


Zusammenfassung

Wir haben in den letzten Folgen jetzt einiges an Grundlagen gelegt, um wirklich sicher und unsere Privatsphäre schützend im Netz zu surfen:

  • Was sind die Kriterien, um einen vernünftigen Webbrowser auszuwählen? Und haben dann vor dem Hintergrund, dass wir ihn von einer Organisation haben wollen, der wir vertrauen können und dass es ein Open Source-Projekt sein soll, wo Leute hineingucken können, um sich davon zu überzeugen, dass das wirklich mit seriösen Absichten entwickelt ist, und aufgrund der Erweiterbarkeit, haben wir uns für den Firefox-Browser entschieden.
  • Um dann in der Folge darauf uns zugucken: Wie konfiguriert man den Firefox-Browser so, dass man damit auch seine Privatsphäre wahrend im Netz surfen kann? Und wir haben da die Plugins First Party Isolation und uBlock Origin uns angeguckt.
  • Und dann mit der Idee Privatsphäre auf der einen Seite, Anonymität geht vielleicht noch einen Schritt weiter, dann eine Folge lange über das Tor-Netzwerk zu reden und zu gucken, wie das Tor-Netzwerk funktioniert und wie Anonymität dadurch hergestellt wird.
  • Und jetzt in dieser Folge halt das Werkzeug für das Tor-Netzwerk, den Tor-Browser zu beleuchten und zu gucken, wie setzt man den denn so ein, dass die Privatsphäre dadurch gewahrt wird, dass ich mit dem Browser wirklich in der Masse untergehe.

Damit haben wir einen schönen Werkzeugkasten zusammen von Methoden, um im Netz zu surfen.


Mehrere Browser

Was ihr jetzt habt, sind zwei Browser, die ihr auch nicht als Konkurrenz zueinander sehen müsst, sondern die ergänzen sich halt wirklich.

  • Ihr benutzt den Tor-Browser, so wie in dieser Folge beschrieben, um im Netz zu surfen, all die Sachen zu machen, die euch interessieren, zu recherchieren und sonst etwas.
  • Und wenn ihr dann auf Webseiten stoßt, die entweder nicht funktionieren, weil diese JavaScript-Limitierung halt einfach zu stark ist oder wo ihr euch einloggen wollt, dann geht ihr auf den Firefox-Browser. So wie beschrieben, so wie konfiguriert, und benutzt den.

Und dieses Konzept mit mehreren Browsern zu arbeiten, das ist nicht meine Erfindung, sondern das gibt es schon länger. Verschiedene Browser für verschiedene Anwendungen machen halt Sinn.

Und der Tor-Browser ist einer, der wirklich sehr gut ist, um in der Masse unterzugehen und damit eure Privatsphäre zu schützen.


Wikipedia Tor-Netzwerk
Tor Project
Tor Browser
New York Time im Tor Netz: nytimes3xbfgragh.onion
Duck-Duck Go im Tor Netz: 3g2upl4pq6kufc4m.onion
The hidden Wiki
Hidden Service
bekannte Hidden Services
Privacy-Handbuch: Hidden Services
3 Browser Konzept


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